Umgang mit Gewalt

Stellungnahme der Fußballabteilung des SV Blau-Gelb Frankfurt e.V.
zum Umgang mit Gewalt auf und am Rande von Fußballplätzen


 

Wir sind entsetzt und haben entschieden: so kann es nicht weitergehen!

 

Erneut kam es am Pfingstwochenende in Frankfurt während eines Fußballspiels zu einer schrecklichen und folgenschweren Gewalteskalation, bei der - tragischer Höhepunkt einer leider kontinuierlichen Entwicklung - ein Jugendlicher zu Tode kam.

 

Doch nicht erst jetzt oder etwa seit dem bundesweit für Aufsehen sorgenden Zwischenfall am Rande des Jugendspiels zwischen Germania Enkheim und dem FC Kalbach Anfang Mai, wo ein jugendlicher Schiedsrichter vom Vater eines Fußballspielers aggressiv angegangen und mit dem Tod bedroht wurde, muss allen klar sein, dass es so nicht weiter gehen kann und darf. Es müssen nunmehr schnell Maßnahmen ergriffen werden, um die zunehmende Gewalt zu unterbinden und speziell die Schiedsrichter*innen zu schützen, die die Hüter*innen unseres regelbasierten Fußballsports sind.

 

Gewalt auf sowie neben dem Fußballplatz ist ganz sicher kein neues Phänomen. Wir müssen aber feststellen, dass das Aggressivitätsniveau auf und neben dem Platz deutlich gestiegen ist. Aber speziell die Angriffe auf Schiedsrichter*innen, sei es durch Spieler*innen, Trainer*innen, andere Vereinsoffizielle oder Eltern, erweisen sich in den letzten Jahren als ein quantitativ und qualitativ immer größer werdendes Problem. Im Vergleich zu anderen Sportarten nimmt der Fußball hier leider eine ungute Sonderstellung ein (vgl. https://www.zdf.de/nachrichten/sport/fussball-schiedsrichter-respekt-andere-teamsportarten-100.html).


Es geht um den Fußball im Jugend- und Amateurbereich, der in allererster Linie eines sein soll: Ein Hobby, das allen Beteiligten Spaß machen soll. Natürlich darf - zumal in Spielen, in denen es am Saisonende um „etwas geht“ - engagiert und kämpferisch zur Sache gegangen werden. Es darf sich auch geärgert werden über Fehler anderer oder auch die eigenen.

 

Aber überehrgeiziges und dann allzu oft in Aggressionen mündendes Verhalten hat vor allem an der Seitenlinie (sei es von Trainer*innen oder Eltern) nichts verloren!

 

Wenn wir nicht Gefahr laufen wollen, jedes Wochenende aufs Neue mit erschreckenden Nachrichten über weitere Gewalttätigkeiten konfrontiert zu werden, müssen wir alle - Verbandsoffizielle, Vereinsvertreter*innen, Fußballer*innen und deren Angehörige - aktiv werden, um Veränderungen herbeizuführen.


„Aktiv werden“ heißt in diesem Fall jedoch mehr als Absichtserklärungen zu verfassen oder mehr „Respekt“ auf und neben dem Platz einzufordern, sondern wirklich etwas zu tun. Dies ist aus unserer Sicht nunmehr zwingend, da höfliche Aufforderungen und Mahnungen wirkungslos geblieben sind.

 

 

Was können, was müssen wir tun?


Selbstverständlich und in erster Linie müssen wir uns eindeutig und klar hörbar und wahrnehmbar zu den Problemen positionieren, nach innen wie nach außen.

Daher fordern wir von ALLEN auf und neben dem Fußballplatz:


  • KEINE GEWALT, egal ob verbal oder physisch auf oder neben dem Fußballplatz!


  • Der Unparteiische ist tabu. Jeder An- oder Übergriff hat zu unterbleiben.


  • Wir werden hier eine Null-Toleranz-Politik verfolgen.


  • KEIN Wegschauen, KEIN Unterstützen, KEIN Bagatellisieren im Falle von Übergriffen/Gewalt, sondern besonnen, deeskalierend und entschlossen einschreiten und Aggressionen, Provokationen und Gewalt damit von Beginn an unterbinden!


Insbesondere von ALLEN am Spielfeldrand erwarten wir:


schaut Euch das Spiel an, unterstützt Eure Mannschaft.


Alles, was darüber hinaus geht, MUSS unterbleiben!


KEINE Beschwerden an oder gar Attacken/Angriffe auf den/die Schiedsrichter*in und KEIN Anfassen in jeglicher Form. KEIN zur Rede stellen des Schiedsrichters /der Schiedsrichterin auf oder neben dem Platz (geschweige denn in der Kabine). Die Entscheidung des oder der Unparteiischen gilt OHNE WENN UND ABER.


Aber es reicht wie gesagt nicht aus, nur Verhaltensänderungen einzufordern, sondern das Verhalten muss sich ändern, auch das eigene.

 

Sofortmaßnahmen


Daher werden wir als SV Blau-Gelb Frankfurt e.V. ab sofort:


  • Gewalt in jeglicher Form nicht länger tolerieren


  • die Unparteiischen bedingungslos in ihrer Arbeit unterstützen und schützen (auch wenn eine Entscheidung im Spiel gegen unseren Verein getroffen wird)


  • im Falle von Verstößen gegen diese Regeln angemessene Strafen verhängen, die neben Verwarnungen, Geldstrafen und Hausverboten in schweren Fällen auch zum Vereinsausschluss führen können. Insoweit sei auf § 12 unserer Satzung verwiesen.

 

Vorstand

Abteilungsleitung

Jugendleitung

Ressortleitung

Vorstand Förderverein

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